Berlin-Herbst-Special 2014

Common Ground, MGT Vier Jugos, eine Israelin und ein Deutscher brechen auf nach Bosnien. 5 Tage um 5 Jahre Krieg zu verstehen. Das könnte schwierig werden. Doch die Regisseurin Yael Ronen ist solche Schwierigkeiten gewohnt. Ihre Projekte bisher beschäftigten sich stets mit ähnlich konfliktreichen Themen...

Die schmutzigen Hände, DT Jette Steckel holt damit das Stück von Paul Satre in die Gegenwart. In einem Klima der Beliebigkeit, der Dauerevents, der Spaßberieselung gedeihen Ideologien mit strikten Handlungsanweisungen, die das Denken nicht benötigen, hervorragend...

Wastwater, DT Der tiefste See England gab dem Stück seinen Titel. So dunkel und unergründlich wie dieser bleiben auch seine Figuren. Sie wollen sich zu keinem Ganzen fügen. Sie erlauben dem Zuschauer nicht mehr beruhigende Erkenntnisse als die sechs Personen sich selbst geben können. Die Fragen des Lebens im Transitbereich nach Ziel und Sinn bleiben unbeantwortet.

Tartuffe, Schaubühne In Molieres Komödie ist Tartuffe klar der Heuchler, der nur zu seinem eigenen Vorteil verführt. Bei Thalheimer scheint er dagegen der einzige Hellgesichtige. zu sein, der noch aus Fleisch und Blut ist, wie er Frau Orgon gegenüber bekennt, als er ihr seine Leidenschaft gesteht. Lars Eidinger macht ihn zum Popstar, der auf Seelenfängertour unterwegs ist...

Es sagt mir nichts, das sogenannte Draußen, MGT Sebastian Nübling hat mit sicherem Gespür für das perfekte Timing diese vier Frauen auf der Bühne zu einem energiegeladenen, unterhaltenden, klugen und berührenden Abend machen lassen, den man sich nach kurzweiligen 90 Minuten gleich nocheinmal anschauen möchte...

Don Juan kommt aus dem Krieg, BE Der Nebel längst vergangener Zeiten schwallt über die schwarze leere Bühne des Berliner Ensembles. Es ist 1918. Die Frauen wollen den Frieden feiern. Doch dazu fehlen ihnen die Männer. So bleibt ihnen nur das Warten bei Tratsch und Alkohol in ihrer lila Samt-Lounge..