The Fourposter


Eheleben mit Höhen und Tiefen

Ein Leben kennt schöne Zeiten und schwere Zeiten. Auch ein Eheleben besteht aus solchen Höhen und Tiefen. Heutzutage genießen die Paare Seltenheitswert, die die Geduld aufbringen sie gemeinsam durchzustehen. In "The Fourposter" können sich heutige Generationen Anregungen bei Agnes (Janette Summerfield) und Michael (Richard Burnip) holen, die dazu über einen reichen Erfahrungsschatz verfügen. Sie leben vor, wie ein Paar im letzten Jahrhundert mit den altbekannten Problemen in einer Ehe umgeht. Sie durchleben und durchleiden sie gemeinsam.

Jan de Hartog hat seine Erfolgskomödie in sechs Szenen gegliedert, die die verschiedenen Lebensphasen des Ehepaares charakterisieren. Vor den Augen des Publikums im English Theatre ergrauen die beiden Partner. Sie entwickeln sich von den unerfahrenen, schüchternen Brautleuten, die über keinerlei Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht verfügen, zu den Großeltern, die sich auf ihren Altersruhesitz zurückziehen. Dazwischen überstanden sie Zeiten, in denen die Liebe erkaltete und erfreuten sich an Zeiten, in denen die Leidenschaft aufflammte.

Die Inszenierung von Clifford Dean gewinnt erst langsam an Fahrt. Sie nimmt sich Zeit die beiden Charaktere geruhsam zu entwickeln. Der Zuschauer darf sie kennen und schätzen lernen. Zurückhaltend lässt die Regie den beiden Darstellern Raum für ihre persönliche Ausstrahlung und gewinnt so an Glaubwürdigkeit. Sie lebt von der Bühnenpräsenz der beiden Darsteller, die in dem sehr persönlichen, kleinen Theater sehr gut zur Geltung kommt. Das Publikum ging beschwingt und gestärkt am Ende nach Hause, wieder gewappnet für die nächste Runde in ihrem eigenen Lebensalltag.

Birgit Schmalmack vom 22.9.05