Bonnie und Clyde


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Einmal ans Meer

1930 in Dallas, Texas. Das Landleben hält für die dortigen Bewohner kaum Freuden bereit. Die Sorge vor der nächsten Dürre, die ihnen ihr Land und ihren Besitz rauben könnte, und vor der hohen Kriminalitätsrate lässt sie nicht zur Ruhe kommen. Andere Möglichkeiten zum Geld verdienen sind rar gesät; die Wirtschaft lahmt in diesem Landstrich mitten im weiten Amerika. So träumt die junge, kesse und hübsche Bonnie (Sonia Farke) nicht etwa von dem Leben als Ehefrau und Mutter auf irgendeiner Farm, sondern ersehnt sich eine Zukunft als Schauspielerin oder Schriftstellerin. Als sie den gutaussehenden energiegeladenen Clyde (Felix Powroslo) trifft, erkennt sie in ihm einen Gesinnungsgenossen. Gewöhnen muss sie allerdings daran, dass er seinen Start in die Welt der Großen mit kriminellen Handlungen finanzieren möchte. Doch Gott Amor hat seine Liebespfeile schon verschossen, so dass Bonnie auch kleine Hürden wie Verhaftung, Gefängnisstrafe, Ausbruch mit ihm gemeinsam durchsteht. Sie werden zu dem berühmt-berüchtigten Gaunerpaar "Bonnie und Clyde" und erlangen auf diesem Umweg doch den Bekanntheitsgrad, den sie sich erträumten.

Der Musical-Profi Willi Welp inszenierte das Stück am Altonaer Theater mit sehr sicherer Hand für Stimmung, Timing, Choreographie, Stoff und Musik. In seiner Arbeit wird der eigentliche Sinn der Sparte "Musical" deutlich. Orientieren sich die bodenständigen Menschen in West-Dallas eher am Pragmatismus, können sie in den stimmungsvollen Liedern ihren Gefühlen und Gedanken Ausdruck geben und so der Geschichte Tiefgang verleihen.

Er trifft auf ein temperamentvolles Ensemble, das mit erstaunlichem Können singt, tanzt und spielt.

Birgit Schmalmack vom 2.6.03