Dschungelbuch für Erwachsene


www.hamburgtheater.de

Zu den Kritiken von
Abendblatt
mopo

Sieg der Menschlichkeit

Zutritt zum berüchtigten Dschungelklub, in dem Erwachsene alles bekommen können, was ihr Herz begehrt, erhält nur, wer das Codewort kennt. So können sich diejenigen, die bereits im Lichthof an den lauschigen Tischen Platz nehmen durften, glücklich schätzen. Sie bekommen in dem Etablissement zwischen den großen grünen Urwaldblättern an den Wänden und den orangenen Leuchten einiges geboten. Die rührende Geschichte von Mogli, dem Findlingsjungen, der ausgerechnet in dem Nachtclub abgegeben wird, wird garniert von schmissigen Songs nebst Tanzeinlagen von sechs Gogotänzerinnen. Vor dem gefährlichen und unmenschlichen Inhaber Shirkan ist die Menschheit zum Glück zunächst sicher, da er zu lebenslänglicher Haft verurteilt worden ist. Der integere Baghira ist zum Geschäftsführer aufgestiegen und lässt den kleinen Jungen im Club aufwachsen. Liebevoll verhätschelt wird er vom Kellner Balu und betört von der schlangengleichen Sängerin Kaa. Als Shirkan frühzeitig entlassen wird, ist die Furcht groß. Die Eliminierung des Jungen scheint beschlossene Sache zu sein.

Das Publikum im Lichthof war hellauf begeistert vom der mitreißenden Show, die es auf der intimen Bühne hautnah miterleben durfte. Ihm gefiel die Idee von Marcel Weinand, der die Handlung des "Dschungelbuchs" von Kipling kurzerhand in einen Nachtclub verlegt hatte. Der Spaß der Mitwirkenden übertrug sich spielend auf die Zuschauer und ließ sie beschwingt von Moglis Sieg über das Böse nach Hause gehen.

Birgit Schmalmack vom 22.12.08