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Die lustigen Weiber von Windsor, Monbijou

Das ist kein Drama, das ist eine Komödie!


Allzu ernst nehmen alle Beteiligten dieses Stück nicht. Immer wieder steigen die Schauspieler:innen aus ihrem Spiel aus und kommentieren es leicht verwundert und amüsiert. Denn wie am Schluss eine von ihnen verrät, lässt sich der Inhalt in nicht einmal zwanzig Sekunden zusammen fassen. Übertrieben ist hier alles: die Kostüme, die Lautstärke und die Kalauer. Also konzentriert sich der Regisseur Darijan Mihajlovic und das hervorragende Ensemble auf das Ausschlachten der schrägen Typen, des ziemlich abstrusen Handlungsverlaufs und aller darin ersichteten Klischees. Das ist schlüssig, denn Shakespeare hat das Stück eindeutig als Komödie in nicht einmal zwei Wochen herunter geschrieben und kombinierte dafür die altbewährten Zutaten für eine Komödie: Geldgier, Genussucht, Täuschung, Eifersucht und Intrigen.
Die Story ist wie folgt: Dem dicken Falstaff geht das Geld aus, denn er liebt die Gelage mehr als das Arbeiten. Also kommt er auf Idee, sich eine vermögende Frau zuzulegen. Doch dummerweise schreibt er, um seine Erfolgschancen zu erhöhen, einen völlig identischen Liebesbrief gleich an zwei Frauen, die zudem noch verheiratet sind. Womit er nicht rechnet: Die beiden erzählen sich sogleich von dem erhaltenen Liebesbrief und schwören Rache. So dreht sich alles Weitere nun darum, welche Fallstricke die beiden gewitzten Frauen für den eitlen Dicken parat haben.
Eine heitere Idee jagt den nächsten. Kann der Dickwanstige einmal, als er wie ein Käfer auf dem Rücken landet, sich nicht mehr alleine aufrichten, tanzt er jedoch gleich darauf wie Tom Jones zu der Melodie von „Sex Machine“. Um Stringenz und Nachvollziehbarkeit geht es hier nicht. Die ist bei diesem Stoff auch nicht zu erwarten. Die Macher versuchen es gar nicht. Als Botschaft hat dieses Stück nur eine: Amüsiert euch kräftig! Eine nette Abendunterhaltung für laue Berliner Sommernächte.
Birgit Schmalmack vom 27.7.22

Abbildung: Die lustigen Weiber von Windsor, Monbijou - © Orlando El Mondry.

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