Rheinischer Humor in Hamburg

Eingeweihte Liebhaber wissen was sie erwartet, wenn es im Lichthof heißt: Die drei Schwestern. Nicht etwa Tschechow, sondern eine neue Folge der besonderen Theatersoap steht kurz bevor. Sie freuen sich auf eine Fortsetzung, die ein Stück Rheinland ins spröde Hamburg bringt. Die zwei Damen, die mit einer großen Portion rheinischen Humor gesegnet sind, improvisieren sich souverän durch die lockere Rahmenhandlung.

Heute soll die ältere der Schwestern neu eingekleidet werden. Der neunzigste Geburtstag der Mutter ist der würdige Anlass dafür um im Alsterhaus ein neues Outfit auszusuchen. Von der jüngeren Schwester, die sich selbst für geschmackvoll und schick hält, soll sie dabei kompetent beraten werden. Schließlich wird von der dritten im Bunde, die in die USA ausgewandert ist, mit den neuesten amerikanischen Trends versorgt. Die Ältere in Schlabberlook mit orangen Flip-Flops weigert sich allerdings für diese ungewollte Imageberatung auch noch Geld auszugeben. Sie glaubt nicht daran, dass sie sich erst wertvoll fühlt, wenn sie etwas Wertvolles an sich herunterhängen hat, wie ihr Schwesterherz ihr weis machen möchte.

Doch die Äußerlichkeiten sind bei den diesen Schwestern so nebensächlich wie die Story, die sie erzählen. Wichtig sind die trocken platzierten Sprüche der mit solidem Mutterwitz ausgestatteten Darstellerinnen. Das Publikum zeigte klatschend und trommelnd seine Begeisterung. Sie werden sich den Termin rot in ihrem Kalender anstreichen, wenn es wieder heißt: Die drei Schwestern.

Birgit Schmalmack vom 22.9.05

www.hamburgtheater.de

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