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Siebzehn

Mit siebzehn gleicht das Leben einer Berg- und Talfahrt der extremen Gefühlshöhen und -abstürze. Die schwarze Marla sieht aufgrund ihres offensichtlichen Andersseins keine Möglichkeit zur Abfederung; sie hat sich für den Kampf mit sich und der Welt entschieden, bei dem mit harten Bandagen um Leben oder Tod gekämpft wird. Der boxende, sich hinter markigen Machosprüchen versteckende Moritz könnte ihr ein ebenbürtiger Sparringspartner sein, doch sie findet den sanftmütigeren Matti, der bei seiner liebevollen Mutter lebt, interessanter. Kann Katharina, die schöne, blutjunge Freundin von Marlas Vater, der Siebzehnjährigen brauchbare Tipps für den Lebenskampf geben?

Das Junge Schauspielhaus Düsseldorf präsentierte eine furiose, herausfordernde, blitzschnelle, knallharte, ehrliche Umsetzung des Stoffes im Saal des Hauses 73. Im orangeroten, mit Plastikplanen ausgelegten Boxerhalbrund spielten die sechs Schauspieler unter der Regie von Daniela Löffler beeindruckend auf der Gefühlsklaviatur. Das Publikum sparte nicht am wohl verdienten Applaus.

Birgit Schmalmack vom 12.7.08