|
|
|
|
|
|
|
|
|
Allee Theater/Theater für Kinder
Alma Hoppe
Altes Heizkraftwerk
Altonale
Altonaer Theater
Die Burg
Elfen im Park
Elbphilharmonie
Engelbach&Weinand
Engelsaal
English Theatre
Ernst Deutsch Theater
Fabrik
Feine Künste
Fleetstreet
First Stage
Gilla Cremer Unikate
Hamburger Puppentheater
Hamburger Sprechwerk
Hamburgische Staatsoper/Opera stabile
Hebebühne
Hochschule für Musik und Theater
Hüter-Ensemble
Fluctoplasma
|
|
|
|
|
|
Imperial Theater
Kammerspiele, Logensaal
Kampnagel
Kellertheater
Klabauter Theater
Kulturhaus 73
Kraftwerk Bille
Lichthof
Meyer&Kowski
Monsun Theater
MS Bleichen, MS Stubnitz
MUT-Theater
Opernloft
Operettenhaus
Ohnsorg Theater
Polittbüro
Resonanzraum
Schauspielhaus
Schauspielstudio Frese
Savoy
Das Schiff
Schmidt Theater
Schmidts Tivoli
Sommertheater St. Georg
St. Pauli Theater
|
|
|
|
|
|
Thalia Theater
Theater Altes Heizkraftwerk
Theater Axensprung
Theater Das Zimmer
Theaterdeck
Theater im Hamburger Hafen
Theater im Zimmer
Theater in der Speicherstadt
Theater Kehrwieder
Theater N.N.
Theater Zeppelin
Tonali
University Players
Werkstatt 3
Winterhuder Fährhaus, Theater Kontraste
Die 2te Heimat
U3-Ensemble
Die Wiese
|
|
|
|
|
|
|
Startseite
Steife Brise vs. Poetry Slam, Centralkomitee
Kleiner Mann, was nun?, Ohnsorg
St Pauli Theater meets Elphilharmonie 2025
Der Zusammenstoß, Malersaal
Dat Frollein Wunder, Ohnsorg
Die Maschine, DSH
Jekyll und Hyde, Imperial Theater
Der Nussknacker und mehr, Kulturkirche Altona
JEEVES & WOOSTER, English Theatre
Alles was wir nicht erinnern, Thalia
Der Kuss, Sprechwerk
Winterreise, Lichthof
Bernarda Albas Haus, Schauspielhaus
Slow burn, Hamburg Ballett
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Dem Vergessen entreißen |
|
|
Theater ist ein flüchtiges Medium. Festhalten lassen sich die Erinnerungen an die Erlebnisse, die alle Anwesenden auf der Bühne und im Zuschauerraum miteinander teilen, nicht. Was davon hängen bleibt bzw. wie wenig davon im Gedächtnis gespeichert wird, davon erzählt dieser Theaterabend. Sollte er als Hommage an das bewegende Potential der Bühnenkunst gedacht, fällt diese äußerst dürftig aus. Denn der die Erinnerung der Zuschauenden gleicht eher einem schwarzes Loch, in dem vieles des mühsam Erarbeitenden auf Nimmerwiedersehen verschollen ist. So sind es nur die Momente, die direkt in die Herz- und Bauchregion treffen, die haften bleiben. Kaum ein textliches Bruchstück schafft es aus dem Nirvana der Erinnerung wieder an die Oberfläche gezerrt zu werden.
Ganz der Wiederholung ist dieser Abend gewidmet, um diese Momente dem Vergessen zu entreißen. Doch nur wer einen dieser Momente selbst erlebt habt, wird sie durch diesen Erinnerungsabend in einer seiner Gedächtnisschubladen wieder hervorkramen können. Leider fügt diese Theaterarbeit dem Erinnerungswürdigen auch nichts Neues hinzu. Von diesem Abend wird man nur die plakativen, um Aufmerksamkeit werbenden Kostüme von Lea Søvsø, die in poppigen Andeutungen einige "Säulenheiligen der Aktionskunst" wie Joseph Beuys, Valie Export oder Yves Klein zitieren, in Erinnerung behalten. Auch wenn es nett ist, dem Team der sieben sympathischen Performer:innen auf der Bühne zuzuschauen, wie sie nach den vagen Beschreibungen der Einzelnen versuchen, mit ihren kargen Requisiten den einen Moment auf der Bühne zu rekonstruieren, bleibt der Output dürftig.
Interessant aber, dass es genau zwei Momente schaffen, aus dem Aufzählungscharakter der anderen herauszustechen: Wenn Ilia Papatheodorou sich an ihre Erstbegegnung 2011 mit der amerikanischen Hardcore-Performerin Ann Liv Young in "Cinderella" erinnert. Papatheodorou spielt deren damalige Verbalattacken ähnlich hautnah nach, während sie sich nur mit einem Betttuch bekleidet, durch die Zuschauerreihen wühlt. Der zweite Moment entsteht, als eine Zuschauerin spontan von ihrem „Moment“ erzählt. Dann entsteht in all der Ansammlung von konzeptueller Hochkunst eine Szene aus dem Musical „Wicked“, in dem Lisa Lucassen auf einer Leiter stehend die einst einschwebende Sängerin nachahmt. Wenn die Zuschauerin dann gefragt wird: „Ist das der Moment?“ und beglückt die Arme in die Luft reckt, ist zum ersten Mal echte Emotion zu spüren, die etwas länger in Erinnerung bleiben wird, als dieser Abend dauerte. Erzählte Erinnerungen erzeugen keine Berührungen, nur wer einzelne Theatermomente ebenfalls erlebt hatte, dem werden diese Gedächtnishilfen helfen, sie weiterhin bewahren zu können. Also eher ein elitärer Abend für Theaternerds.
Birgit Schmalmack vom 15.10.22
|
|
|
Druckbare Version
|
Sacrifice, Dada Masilo, Kampnagel Verrückt nach Trost, Kampnagel
|
|
|
|