Textversion
Berlin-Herbst-Special 2013
Berlin-Sommer-Special 2013
Berlin-Frühjahr-Special 2013
Berlin-Frühjahr-Special 2012
Berlin-Sommer-Special 2012
Berlin-Herbst-Special 2012
Berlin-Herbst-Special 2011
Allee Theater/Theater für Kinder
Altonaer Theater
Das Schiff
Delphi Showpalast
Die 2te Heimat
Echtzeit Studio
Elfen im Park
Engelsaal
English Theatre
Ernst Deutsch Theater
Fleetstreet
Fliegende Bauten
Fundus Theater
Gilla Cremer Unikate
Grünspan
Hamburger Sprechwerk
Hamburgische Staatsoper/Ballett
Hochschule für Musik und Theater
Kammerspiele, Logensaal
Kampnagel
Kellertheater
Kulturhaus 73
Kulturbühne Bugenhagen
Lichthof
Monsun Theater
MS Bleichen, MS Stubnitz
MUT-Theater
Neue Flora
Opernloft
Operettenhaus
Ohnsorg Theater
Polittbüro
Schauspielhaus
Schauspielstudio Frese
Schmidt Theater
Schmidts Tivoli
Sommertheater St. Georg
St. Pauli Theater
Thalia Theater
Theater N.N.
Theater im Hamburger Hafen
Theater in der Basilika
Theater an der Maschnerstraße
Theater in der Speicherstadt
Theater in der Washingtonallee
Theaterjugend
Theater Zeppelin
University Players
Winterhuder Fährhaus
Theater + Stücke
Stücke A-Z
Das ist Esther

Das ist Esther


Leben statt überleben


Meine Grandma kommt gleich, verspricht Mary Ann (Florentine Weihe) nach dem Betreten des Klassenraumes noch. Doch bald muss sie einsehen, dass sich ihre Oma wohl entschlossen hat, ihr den Job des Zeitzeugen zu vererben. Obwohl Mary Ann aus New York mit ihren 17 Jahren natürlich keine ist. Sie kann nur die Geschichte ihrer mittlerweile neunzigjährigen Grandma erzählen. Und das macht sie völlig ohne Pathos, ohne erhobenen Zeigefinger, aber mit ehrlicher Entrüstung.
Der Schulleiter und Namensgeber der Alberto Jonas Schule im Karoviertel war Esthers Vater. Seine Tochter überlebte als einzige der Familie Auschwitz, in das sie sogar freiwillig aus Theresienstadt abfuhr, um ihrem ersten Ehemann nachzureisen. Mary-Ann braucht nur wenige Striche auf dem Whiteboard des Schulraumes um die Lebens- und Leidensstationen von Esther zu skizzieren. Ohne Mätzchen verleiht sie mit ihrer jugendlichen Unbedarftheit dem Stück große Authentizität.
Es ist eine interessante, zeitgemäße Idee von Autorin Christiane Richers und Regisseurin Katja Langenbach für ihr Klassenstück die Enkelgenerationen aufeinandertreffen zu lassen. Die Grandma Esther Bauer spricht zu den jugendlichen Zuschauern nur vom Band, das in diesem Fall natürlich vom Handy kommt.
Doch die Enkelin Mary Ann will keine Überlebende sein, sie will leben. Denn noch viel lieber als über das Leben ihrer Großmutter zu referieren würde sie einen Film über eine von Esthers zahlreichen Lovestories drehen.
Birgit Schmalmack vom 16.6.14



Zur Kritik von

abendblatt 
hinzundkunzt 
 


Draußen vor der Tür

Druckbare Version