The Romeo, Haus der Berliner Festspiele
So ist der Abend, dessen Ausbeute in tänzerischer Kreativität eher bescheiden ist, dafür umso in modischer Hinsicht, zu einem Postulat für das Recht auf Selbsterfindung, Selbstdarstellung und Individualität ohne Grenzziehungen geworden. Das Publikum in Haus der Berliner Festspiele spendete der Arbeit minutenlanger Applaus mit Standing Ovations. Es zeigte klar: Wir haben eure Botschaft verstanden.
Mycellium, Haus der Berliner Festspiele
Diese Arbeit entfaltet eine suggestive Wirkung, die zusammen mit dem bezwingenden Electro-Soundeinen Sog entwickelt, dem man sich kaum entziehen kann. Zudem ist sie von poetischer Schlichtheit und Schönheit, die über sich hinausweist.
NOT, Berliner Festspiele
Mehr Erlösung gibt es nicht, in einer Welt, in der die Ungerechtigkeit, der Eigennutz und die Gewalt immer mehr die Führung zu übernehmen scheint. Tanz gibt es allerdings bei diesem Stück wenig. Was Freitas hier mit ihrem ausdrucksstarken Ensemble zeigt, ist mehr Bewegungstheater mit klarem politischen Impetus. Das löste beim Berliner Publikum einige Verwunderung, wenig Ablehnung und viel Begeisterung aus.

Borda, Berliner Festspiele
Die Tänzer:innen auf der Bühne überwinden etliche Grenzen. Zuerst ganz reale, die Länder und Kontinente voneinander trennen. Dann aber auch zwischen Verschlossenheit und Öffnung, zwischen Langsamkeit und Tempo, zwischen Verstecken und Leichtigkeit, zwischen Stille und Tanzmusik, zwischen Zurückgezogenheit und übersprudelnder Energie. Diese Grenzen muss auch das Publikum überschreiten, das sich aber leicht mitreißen lässt von der beeindruckender und überraschender Transformation, die Choreografin Lia Rodrigues mit ihrer Companhia de Dançashier präsentiert. Was alles möglich ist, wenn die realen und die Grenzen im Kopf überwunden werden, zeigt sie hier.